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Social Media 2019: Welche Trends sollte man nicht verpassen?

Autor Diana Zadáková Diana Zadáková

Soziale Netzwerke haben ein aufregendes Jahr hinter sich. Facebook entwickelte einen neuen Algorithmus, Instagram startete IGTV, ephemeral Content brach Rekorde, Twitter kehrte zum chronologischen Feed zurück und es ist noch lange nicht vorbei. Was leisten soziale Netzwerke 2019 für uns und was muss vorbereitet werden?

Beginnen wir mit einer kurzen Zusammenfassung dessen, was uns die sozialen Netzwerke 2018 Neues gebracht haben (und was tatsächlich ein bisschen gedauert hat):

Facebook

  • Neuer Algorithmus, der Beiträge von Freunden und Familie bevorzugt
  • Causa Cambridge Analytica, Datendiebstahl und viele andere Probleme im Zusammenhang mit dem Schutz personenbezogener Daten
  • Einführung der Breaking News
  • Facebook Watch-Plattform ist nun global verfügbar
  • Aus Canvas-Ads wird Instant Experience

Instagram

  • Algorithmusupdates
  • Instagram-Shopping-Tags
  • Neue Option zum Folgen von #hashtags
  • Möglichkeit #hashtags und den Link zu anderen @profiles in der BIO hinzuzufügen
  • Möglichkeit Posts aus dem Instagram-Feed heraus zu bewerben
  • Start von IGTV – Vertical Video Channel
  • Ausstiegt der Gründer von Instagram

Instagram Stories

  • Einführung der Instagram Stories Highlights – die Möglichkeit Stories auf unbestimmte Zeit im eigenen Profil zu speichern
  • Neue Gamification-Elemente in Stories (Emoji Slider, Musik, Question Sticker, …)
  • Teilen von Beiträgen aus dem Feed in den Stories
  • Die Möglichkeit, fremde Stories in der eigenen Story zu teilen, wenn das eigene Konto darin markiert ist

Pinterest

  • Pinterest Lens feierte den ersten Geburtstag
  • Eine neue Form des Geschäftsprofils auf Pinterest
  • Einführung der „Shop the Look“-Pins

Twitter

  • Rückkehr zum chronologischen Feed
  • Live-Broadcast-Priorisierung

Und wie geht es weiter? Hier kommen die Social Media Trends 2019.

#1 Neue Gamification-Elemente zur Steigerung von Engagement und Aufmerksamkeit (auch in der Werbung)

Im letzten Jahr wurden viele neue Features aus dem Bereich der Gamification in die verschiedenen sozialen Netzwerke aufgenommen. Wenn Sie den Begriff Gamification zum ersten Mal lesen, möchte ich nur kurz erklären, dass dies eine Technik ist, die nicht nur im Marketing auftritt und die Anwendung spielerischer Prinzipien und Elemente in einem spielfremden Kontext bedeutet.

Die wichtigsten Vorteile in Verbindung mit dem Einsatz in sozialen Netzwerken sind:

  • Hält die Aufmerksamkeit des Benutzers / Fans lange und wiederholt aufrecht
  • Bereichert veraltete Prinzipien / Funktionen, damit wir sie wieder verwenden 😉
  • Erhöht das Engagement
  • Annäherung an Fans / Kunden

Wie bereits erwähnt, handelt es sich hierbei um eine Vielzahl von Funktionen wie GIFs, Umfragen, Emoji-Sliders, Music Stickers, Question Stickers, die die bereits etablierten Funktionen für soziale Netzwerke bereichern.

Wir können nur spekulieren, mit welchen Spielereien uns die sozialen Netzwerke 2019 überraschen werden. Sie werden auf jeden Fall umfangreich sein, denn jedes soziale Netzwerk versucht sich auf eigene Art und Weise zu behaupten und unsere ständige Aufmerksamkeit zu (er-)halten. Eine relativ heiße Neuigkeit ist, dass Facebook Videoumfragen in Anzeigen testet, um die Attraktivität der Werbung zu erhöhen und die Reaktionsfreudigkeit der Nutzer zu fördern.

Videotipp: Haben Sie von der #CatchDrogon-Kampagne gehört, die innerhalb eines Tages 110.000 neue Fans auf der FB Seite von Game of Thrones anzog und einen Follower-Zuwachs bei Twitter von 43.837 Followern erzielte?

#2 Zunahme von Dark Social & wachsende Anzahl von Instant Messaging-Benutzern

Dark Social – Teilen, das über das Messbare hinausgeht. Einzelpersonen senden Links zu Webseiten über einen Online-Chat, E-Mail oder andere Messenger-Anwendungen. Der Link wird nicht öffentlich in den sozialen Netzwerken geteilt und ist daher in GA nicht eindeutig nachvollziehbar.

Im Grunde handelt es sich um Copy & Paste Shares, die wir alle nutzen.

Die Anzahl der Messenger-Benutzer, User von WhatsApp und ähnlichen Chat-Plattformen, die von Dark Social unterstützt werden, nimmt stetig zu. Während die Menge an Inhalten, die wir öffentlich in sozialen Netzwerken teilen, abnimmt, wächst die Benutzerzahl.

Die untenstehende Grafik zeigt, dass mehr als 80% aller Shares in sozialen Netzwerken im Dark Social stattfinden. Fragen Sie sich doch einmal selbst – wie viele Links senden Sie jede Woche in einer direkten Nachricht und wie viele davon teilen Sie öffentlich in Ihrer Timeline?

Und obwohl 84% des Austauschs außerhalb des öffentlichen sozialen Netzwerks stattfinden, gehen 90% des Budgets für Social Media Marketing direkt an soziale Netzwerke (bzw. Public Social).

Fazit: Die Anzahl der Instant Messaging-Benutzer wird mit der Anzahl der Dark Social-Anwendungen weiter wachsen. Wenn Sie sich für diesen Trend interessieren, empfehle ich die folgenden zwei Links:

Tipp 1: Lesen Sie, welche die Top kostenlosen Instant Messaging-Apps sind.

Tipp 2: Weitere Informationen zu Dark Social einschließlich Fallstudien.

#3 Textinhalt wird abnehmen, visuell ausgerichtete Netzwerke werden wachsen

Im Jahr 2019 werden wir Zeuge der schrittweisen Ersetzung von Textinhalten durch eine Visual-First-Mentalität werden. Dieser Trend war natürlich schon 2018 zu beobachten – noch stärker wird die Entwicklung jedoch 2019 zu sehen sein.

In Verbindung mit diesem Phänomen erwarten wir eine zunehmende Nutzung sozialer Netzwerke, die sich auf visuelle Inhalte konzentrieren – zum Beispiel Instagram oder Pinterest.

Tipp: Ich schlage vor, lesen Sie Infos über Visual Content Marketing.

#4 Etwa 80% der Inhalte werden als Videos dargestellt

Ich weiß, es wurde schon oft gesagt, aber es muss einfach nochmal betont werden. Es wird geschätzt, dass bis zu 80% der im Jahr 2019 konsumierten Inhalte Videoinhalte sein werden. Eine interessante Zusammenfassung bietet die Infografik zum Videomarketing im Jahr 2019.

Welche Trends erwarten wir in Bezug auf Videoinhalte:

  • Live-Übertragungen (ja, schon wieder) – Untersuchungen belegen, dass Live-Videos tendenziell zu einer stärkeren Beteiligung der Zuschauer führen. Live-Streaming ermöglicht es Ihren Ihren Fans und potenziellen Kunden, einen realistischen und aktuellen Einblick in das Geschehene zu geben und Ihre Glaubwürdigkeit zu steigern. Ich empfehle Ihnen, diesen Beitrag über Live-Videos zu lesen.

Tipp: Lesen Sie den Artikel hier mit 19 Tipps zur Verwendung von Live-Videos für Facebook-Marketing.

  • Video 1:1 – Wir erwarten, dass auf den sozialen Medien die Verwendung von 1:1-Videos (insbesondere unter den Nutzern) zunehmen wird. Ein typisches Beispiel ist eine relativ neue Video-Chat-Funktion in DM auf Instagram.
  • Vlogs – Verwendung von Vlogs für verschiedene Geschäftszwecke – von der Veröffentlichungen über die Produktwerbung bis hin zu Training-Pools für Anfänger.
  • Vertikale Videos – mehr gleich im nächsten Punkt:-) 

 

#5 Vertikale Inhalte sind der Schlüssel zum Erfolg

Achtzig Prozent der gesamten Zeit, die in sozialen Netzwerken verbracht wird, findet auf mobilen Geräten statt. Und ungefähr 94 Prozent der Zeit, in der wir das Telefon verwenden, nutzen wir den Bildschirm vertikal. Daraus leiten sich zwei Schlussfolgerungen ab. Einerseits sind mobil-freundliche soziale Medien notwendig. Und andererseits wird die Erstellung von vertikal ausgerichteten Videos (und generell die Erstellung von Inhalten im Hochformat) stark erhöht.

Tipps zum Lesen:

Vertikale Inhalte werden nicht nur auf Instagram gewinnen. Youtube oder Vimeo, also Plattformen, die sich dem Konsum vertikaler Inhalte widmet, werden sich dem Trend anpassen müssen. Google selbst sagte, dass Videos auf YouTube zu 70% über ein mobiles Gerät gesehen werden. Daher ist es kein Wunder, dass Youtube bereits die ersten vertikalen Anzeigen auf den Bildschirm bringt. Youtube tritt in Bezug auf vertikale Inhalte aufs Gaspedal. Und im nächsten Jahr werden vertikale Videos möglicherweise ein sehr verbreitetes Phänomen sein.

#6 Erweiterte Nutzung von AR (für Anzeigen mit höheren Conversion-Raten)

Mit Augmented Reality (AR) können reale Bilder zu anderen Objekten oder Texten hinzugefügt werden, die wir sonst nicht sehen würden. Ein praktisches wie bekanntes Beispiel ist Pokémon GO. Ein etwas nützlicheres Beispiel – die Ikea Places-Anwendung. Hier können Nutzer den Katalog durchsuchen, ein Objekt auswählen und dann testen, wie es optisch in das eigene Zuhause passt.

Und wie zeigt sich AR in sozialen Netzwerken?

Facebook sagte, es teste Anzeigen mit Extended Reality. Auf den ersten Blick sehen diese Anzeigen wie Standard-Feed-Anzeigen aus. Sie enthalten jedoch eine Schaltfläche, mit der Sie zu einer AR-Sicht gelangen. Ich schätze, dass AR-Anzeigen in bestimmten Geschäftsbereichen sehr Conversion-stark sein werden, da Benutzer das Produkt direkt testen und kaufen können.

Klingt AR noch nach Zukunftsmusik? Nein, in der Realität sind wir schon bei Virtual Reality angekommen. Beispiele sind die verschiedenen AR-Filter in Instagram-Stories, die wir bereits täglich verwenden. Herzen, Stirnbänder, Ohren, Blumen – das sind zusätzliche Objekte, die ohne diese Technik nicht existieren. Influencer, Entwickler und Marken haben dank des Facebook-Studios AR Studio sogar die Möglichkeit, einen eigenen Instagram-Filter zu entwickeln.

Interessant: Wussten Sie, dass Sie in diesem Jahr schon viele benutzerdefinierten Filter verwenden konnten? Dank des Rihanna-Filters könnte beispielsweise jede Frau hell wie ein Diamant leuchten. Mit dem Kylie Jenner-Filter konnten Frauen die Marke Kylie Cosmetics ausprobieren.

#7 Ephemerer Inhalt wird weiterhin regieren (zusammen mit der Vertikalen)

Ephemere Inhalte, die für Benutzer nur für einen begrenzten Zeitraum (normalerweise 24 Stunden) verfügbar sind, wurden 2018 zu einem Phänomen. Ephemere Inhalte appellieren an die sogenannte FOMO (Fear of Missing Out – Angst etwas zu Verpassen), das heißt, dass User fürchtet etwas zu verpassen, wenn er nicht täglich mit der Marke oder einer Person in Verbindung steht und deren Inhalte konsumiert.

Instagram Stories wurden täglich von mehr als 400 Millionen Nutzern genutzt (Snapchat rund 190 Millionen). Und es ist nur eine Frage der Zeit, wann „Boost-Stories“ großräumig in Business-Profil-Stories erscheinen. 🙂 Instagram Stories werden sicherlich zu einem der beliebtesten „Placements“ für Werbung.

Natürlich hinkt auch Facebook nicht hinterher – auch hier kann heute jeder mit einem persönliche Profil auf Facebook eine eigene Story hochladen.

Ephemere Inhalte sind längst nicht mehr nur Snapchat-, Instagram- oder FB-Stories. YouTube hat eigene Youtube-Stories veröffentlicht, die sich derzeit in der Beta und für ausgewählte Konten befinden. YouTube-Stories sind nur in der mobilen App der YouTube-App verfügbar. Sie sollte 7 Tage lang oben im Kanal des Benutzers angezeigt werden. YouTube-Stories, ich freue mich auf euch im Jahr 2019!

#8 Künstliche Intelligenz bleibt ein Buzzword?

Die Diskussion um KI und ihre Verwendung in sozialen Netzwerken ist groß. Okay, wir verwenden schon Chatbots, entweder aus praktischen Gründen zur Automatisierung gängiger Prozesse oder für kreative Marketingkampagnen. Grundsätzlich basieren die meisten Funktionen sozialer Netzwerke auf künstlicher Intelligenz – Algorithmen, Gesichtserkennung, Erkennung unangemessener Inhalte und so weiter.

Meiner Meinung nach wird AI jedoch weiterhin nur ein Buzzword sein. Marken sind sich zunehmend bewusst, dass es in sozialen Netzwerken vor allem darum geht, Beziehungen zu Menschen aufzubauen, anstatt alle Prozesse zu automatisieren.

#9 Generation Z: Das Alter und die Kaufkraft nehmen zu

Unternehmen müssen über die geistige Entwicklung und das Alter der Generation Z nachdenken, einer Generation Internet, die sich in sozialen Netzwerken zuhause fühlt. Es sind Menschen, die nach 1995 geboren wurden und in der überwiegenden Mehrheit zu der Community von Influencern, Bloggern, Instagrammern gehören…

Es sei daran erinnert, dass die Generation Z immer älter wird und sich entwickelt – sie haben ihre ersten Jobs und ihre Kaufkraft wächst. Sie können nicht auf dieselbe Weise angesprochen werden wie bisherige Generationen.

#10 Mikroinfluencer erwartet ein weiteres erfolgreiches Jahr

Im Jahr 2018 spielten Mikroinfluencer eine Hauptrolle. Und 2019 wird das fortsetzen. Mikroinfluencer haben typischerweise nur wenige tausend Anhänger, die sich auf einen bestimmten Bereich konzentrieren und so eine bestimmte Zielgruppe erreichen können.

Mikroinfluencer bringen Ihr Produkt an das gewünschte Nischen-Ziel und sind daher der ideale Schachzug. Die Zusammenarbeit wird meist eher in Form eines Tauschgeschäfts oder mit einem kleinen finanziellen Ausgleich realisiert.

Im Zusammenhang mit Influencer Marketing können wir erwarten, dass visuell attraktivere Ereignisse von Influencern gestartet werden. Die Absicht ist offensichtlich: Das Auge erfreuen 🙂

#11 User-Generated Conent als fester Bestandteil der Marketingstrategie (wieder)

User-Generated Content – ein weiteres Buzzword, das erwähnt werden muss. Online WOM (Word-of-mouth) wird noch wichtiger als je zuvor. Alle Betreiber von Seiten auf sozialen Netzwerken sollten versuchen, Fans / Kunden zu ermutigen markenspezifische Inhalte zu erstellen. Die Anregung und anschließende Verwendung von benutzergenerierten Inhalten sollte ein integraler Bestandteil jeder (Online-)Marketingstrategie sein.

Tipp: Lesen Sie mehr über die Effektivität von User-Generated Content.

#12 In so vielen FB-Gruppen du bist, so oft bist du Mensch

Facebook wird dazu zurückkehren, weshalb es entstanden ist: Menschen zusammenbringen, neue Freundschaften aufbauen und Kontakte pflegen. Facebook-Gruppen werden ein stärkeres Marketinginstrument sein als je zuvor sein.

Denn wir alle sind freiwillig Mitglieder der FB-Gruppen. Wir wollen das so. Wir möchten Teil der Community sein, neue Informationen erhalten, uns inspirieren lassen, uns gegenseitig motivieren, Interessen oder eigene Inhalte teilen. Wir sind Reisende, Marketer, Videospieler, Bäcker und Köche, leidenschaftliche Kaffeeliebhaber. Und das alles gleichzeitig. Wir sind Teil einer Community, deren Inhalte wir aktiv konsumieren und erfahren möchten (ohne dafür bezahlen zu müssen).

Tipp: Verpassen Sie keine Facebook Community Updates.

Welche Trends im Social Media Marketing für 2019 erwarten Sie?

03.01.2019

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