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5 Aspekte der Website-Lokalisierung

Autor Sina Müller Sina Müller

Unternehmen, die sich für eine Expansion auf ausländische Märkte entscheiden, kommen nicht darum herum, ihre Website für den neuen Markt vorzubereiten. Nachfolgend werden wir erläutern, wieso es wichtig ist, den Inhalt der Website nicht lediglich zu übersetzen, sondern zu lokalisieren, welche Herausforderungen bevorstehen und welchen Nutzen Unternehmen daraus ziehen werden.

Was bedeutet Webseiten Lokalisierung?

Bevor wir trockene Definitionen auflisten, zeigen wir lieber Beispiele:

fuzetea in der Schweiz

Der Coca-Cola-Konzern testete vor Markteintritt des Eistees fuzetea, wie eine Fokusgruppe auf den Namen reagiert. Das Ergebnis: fusetea. Umgangssprachlich wird “Fuz” oder “Futz” im Schweizerdeutschen als Beleidigung genutzt. Um Probleme bei der Produkteinführung vorzubeugen, haben sie sich die Umbenennungen einiges kosten lassen. 

Dr. Oetker in Italien

Vor der Expansion auf den italienischen Markt hatte Dr. Oetker Bedenken, dass die Tiefkühlpizza wohl keine großen Erfolge feiern würde, wenn sie unter einem deutschen Namen ihre Produkte verkaufen würde und die Aussprache in Italien nicht gut ausgesprochen werden konnte. Daher wurde der Brand-Name in Cameo geändert und damit ein großer Erfolg auf dem italienischen Markt. 

Diese Beispiele haben vorerst nicht direkt etwas mit Lokalisierungen von Webseiten zu tun, zeigen jedoch die Wichtigkeit auf einem anderen Markt Änderungen in der Markenkommunikation vorzunehmen, um möglichen Problemen vorzubeugen. Zusammengefasst kann man nun sagen, dass die Lokalisierung die Übersetzung des Inhaltes ist, mit Anpassung auf die persönlichen und kulturellen Eigenschaften der Zielgruppe

Interessieren Sie sich für Online Handel in verschiedenen Ländern? Schauen Sie sich unseren Blogartikel über den E-Commerce in Ungarn oder die Online Expansion nach Polen an.

Fünf Aspekte der Lokalisierung einer Website

Das Konzept der Lokalisierung wird von uns in fünf wichtige Aspekte unterteilt. Nachfolgend gehen wir im Detail auf diese ein und geben hilfreiche Tipps, wie die Lokalisierung auf dem Zielmarkt gelingt. 

1. Sprache

Wir überprüfen die wichtigsten Seiten der Webseite auf sprachliche Fehler und geben Verbesserungsvorschläge. Das Beispiel zeigt ein Formular für die Anmeldung zum Newsletter. Zuerst wird geduzt und danach gesiezt. Für Muttersprachler:innen sieht das direkt auf den ersten Blick seltsam aus. Es ist besser, sich von vornherein für eine Art der Kommunikation zu entscheiden – formal oder persönlich. 

Ein weiteres Beispiel ist ein Online-Shop für Bekleidung, der nach Deutschland expandieren möchte:

Auf der Produktseite gibt es einen wilden Mix aus englischer und deutscher Sprache. Um das Vertrauen der potenziellen Kund:innen zu gewinnen, sollte der Bestellprozess ohne solche Fehler durchgeführt werden können. 

2. Übernahme von Bedeutung im richtigen Kontext

Anstatt den Inhalt der Website “nur” zu übersetzen, liegt der Fokus darauf, die Bedeutung des Contents beizubehalten. Jede Sprache hat dort ihre Eigenheiten. Im Deutschen verwenden wir häufig englische Begriffe, die in unseren täglichen Sprachgebrauch eingewandert sind. Bei der Übersetzung eines Online Shops für Haushaltswaren wird ein “Organizer” schnell zu einem “Veranstalter”, wenn niemand die Übersetzungen auf den eigentlichen Sinn überprüft. 

3. Zielgruppen bestimmen und ansprechen

Die Zielgruppe auf dem heimischen Markt kann von ihren Bedürfnissen und Werten von der Zielgruppe auf dem neuen Markt abweichen. Dafür sollte eine kleine Zielgruppenanalyse durchgeführt werden. Für die Lokalisierung ist die Ansprache der Zielgruppe besonders wichtig. 

Tipp: Hilfreich ist es, sich Foren oder Social-Media-Beiträge der Zielgruppe durchzulesen und die Sprache der Zielgruppe zu verwenden.

4. Rechtliche Vorgaben

Für Online-Shops gibt es EU-weite Vorgaben, die eingehalten werden müssen. Jedoch können unterschiedliche Länder zusätzliche Vorgaben haben, die etwas spezieller ausfallen können. 

Ein Beispiel aus Deutschland ist die sogenannte Button-Lösung, so können die Buttons, die den Bestellprozess abschließen nur bestimmte Bezeichnungen haben:

5. Kulturelle Unterschiede 

Kulturelle Unterschiede sind nicht von der Hand zu weisen. Wer über die eigenen Landesgrenzen hinweg schon mal in den Urlaub gefahren ist, dem wurde wohl schnell bewusst, wie groß die Unterschiede auch schon innerhalb kleiner Distanzen sein können. Das betrifft auch den Online-Handel. Sei es lokale Feiertage, ein Wertekompass oder die Art der Kommunikation. Es gibt viele Eigenheiten, die es zu beachten gibt. Natürlich sollte man nicht verallgemeinern, doch es gibt viele wichtige Eigenschaften, wie das Online-Shopping-Verhalten, auf das man in verschiedenen Ländern individuell eingehen muss. 

Ein Beispiel, welches eine besonders hohe Relevanz für Online-Shops hat, sind die verschiedenen Bezahlmethoden in unterschiedlichen Ländern. In Deutschland ist die mit Abstand meistgenutzte Bezahlmethode beim Online-Shopping Paypal. Direkt im Nachbarland Tschechien hat Paypal jedoch gar keine Relevanz, dort wird vorwiegend per Kreditkarte bezahlt. 

Lokalisierung: So gelingt es!

Also: Was bedeutet Lokalisierung? Zusammenfassend kann man sagen, dass die Lokalisierung einer Website einiges an Vorbereitung braucht. Hilfreich ist es, mit Muttersprachler:innen zusammenzuarbeiten, die das Land, die Mentalität und die Eigenheiten der Sprache kennen. Wer mit seinem Unternehmen ins Ausland expandieren und seine Website lokalisieren möchte, ist bei uns an der richtigen Adresse. eVisions beschäftigt Muttersprachler:innen aus mittel- und osteuropäischen Ländern, die die besten Ansprechpartner für ihre jeweiligen Länder sind. 

08.11.2023

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