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Clubhouse: Trend oder App mit Potenzial?

Autor Nikol Dlabajová Nikol Dlabajová

Clubhouse ist in aller Munde! Wir haben die App unter die Lupe genommen und verraten euch unsere ersten Eindrücke! Außerdem erfahrt ihr wer die Person auf dem App Icon ist und welchen Skandal die Clubhouse App bereits durchgemacht hat.

Was ist Clubhouse?

Clubhouse ist eine Audio-Plattform auf welcher sich Nutzer in sogenannten „Räumen“ über die verschiedensten Themen austauschen können. Kurz gesagt, eine neues soziales Netzwerk.

Die neue Social Media App, nahm ihren Ursprung in San Francisco im März 2020. Paul Davison & Rohan Seth, die zwei Hauptgründer der App, beschreiben ihr Werk als ein „space for casual, drop-in conversations.“


Obwohl die App noch kein ganzes Jahr auf dem Markt ist und der Entwicklungsprozess immer noch andauert, wird ihr Wert bereits heute auf 1 Billion US Dollar geschätzt. Allein während der letzten Woche haben sich über zwei Millionen Benutzer eingeloggt um über diverse Themen zu sprechen:

Each night in Clubhouse, there are now thousands of rooms filled with people hosting game shows, recapping NBA games, singing opera, discussing philosophy, meeting other musicians, sharing travel tips, running support groups, and meditating together.

Clubhouse

Wie funktioniert die neue Clubhouse App? 

Die Clubhouse App basiert auf Audio-Inhalten. Als Nutzer kannst du verschiedenen Räumen beitreten, in denen du sowohl Gesprächen lauschen, als auch mit anderen Nutzern über Themen diskutieren kannst. Prinzipiell kannst du dir Clubhouse wie eine Mischung aus einem Podcast und Twitter vorstellen. Es werden Meinungen ausgetauscht, Diskussionen geführt und sich informiert.

Ein neuer Hype: Was ist so besonders an Clubhouse?

Clubhouse ist bisher nur einem exklusiven Kreis zugänglich. Das liegt zum einen daran, dass die Smartphone-Anwendung bislang nur Apple-Nutzern zum Download bereitsteht. An alle Android-Nutzer: Es ist geplant, dass auch ihr bald in den Genuss von Clubhouse kommt.

 

„Our north star was to create something where you could close the app at the end of the session feeling better than you did when you opened it, because you had deepened friendships, met new people and learned.

Clubhouse

Es gibt jedoch einen weiteren Grund, warum Clubhouse momentan so gehyped wird: Willst du die App nutzen, musst du von einem bereits aktiven Nutzer eingeladen werden. Jedem aktiven Nutzer stehen dabei jeweils nur zwei Invites/Einladungen zur Verfügung. Das begrenzt die Nutzerzahl und macht die Smartphone-Anwendung so zu etwas Besonderem, denn nicht jeder kann Teil des Clubhouse-Netzwerkes sein.

Wer ist auf dem App Icon?

Clubhouse hebt sich von anderen Social Media Anwendungen nicht nur mit einem originellen Grundkonzept ab, aber auch in Sachen Design. Im Gegensatz zu allen anderen Unternehmen, setzt Clubhouse beim App Icon auf Profilbilder von inspirierenden Mitgliedern.


Doch das ist noch nicht alles: Ende letzten Jahres, hatte Clubhouse angekündigt, dass sich mit jedem neuen App-Update auch das Gesicht auf dem App Icon ändern wird.

Das aktuelle Gesicht der Clubhouse App ist der Künstler und Unternehmer Bomani X. Er ist Gitarrist, Sänger und Songwriter und hat bereits mit Nicki Minaj, Lil Wayne, und vielen weiteren zusammengearbeitet. Mal sehen wann das nächste Update kommt 😉

Erste Kritik an Clubhouse

Trotz Exklusivität und erster Euphorie, gibt es auch negative Stimmen, die sich kritisch zu der neuen App äußern. So sorgt sich beispielsweise Karolin Schwarz, eine Journalistin, die sich mit Rechtsextremismus im Netz befasst, um die Verbreitung von diskriminierenden Inhalten auf Clubhouse. Laut Berichten zufolge sei dies in den USA bereits der Fall gewesen. So haben beispielsweise einige Mitglieder in einem Diskussionsraum versucht den Holocaust zu rechtfertigen. Karolin appelliert an die Entwickler, sie sollen die App überarbeiten und „konkrete Regeln und Community Guidelines ausformulieren.“

Erste Einblicke: Unser Kollege nimmt Clubhouse unter die Lupe

Milan, wie ist dein erster Eindruck von Clubhouse & wie sind die Reaktionen deiner Mitmenschen?
Ich war in der ersten Welle der Menschen, die Clubhouse in Tschechien ausprobieren konnten. Der Launch des Projektes hat meiner Meinung nach ein perfektes Timing erwischt, zumindest in Europa. Viele Menschen sind aufgrund der Corona Maßnahmen frustriert und sehnen sich nach sozialem Kontakt bzw. einer Möglichkeit sich auszutauschen. Clubhouse bietet ihnen genau diese Möglichkeit ohne dabei gegen Covid Maßnahmen zu verstoßen.

Was genau gefällt dir besonders gut an der App?
Ich persönlich finde zwei Aspekte an Clubhouse super – die Leichtigkeit und Spontanität der App. Mit Leichtigkeit meine ich hauptsächlich die einfache Bedienung. Man kann beispielsweise einer Unterhaltung zuhören, während die App geschlossen ist und man mit anderen Dingen am Handy beschäftigt ist. Mit Spontanität meine ich hauptsächlich, dass die Konversationen unwiderruflich gelöscht werden und man sie auch nicht aufnehmen kann. Es entsteht also ein “guter Kneipen-Effekt”. Man muss einfach keine Angst haben etwas zu sagen. Außerdem erschwert der Audio Aspekt die Verbreitung von Hater Kommentaren. Es fällt vielen Menschen einfacher etwas im Netz zu schreiben, doch wenige trauen sich das direkt auszusprechen.

Wie sieht deiner Meinung nach die zukünftige Entwicklung von Clubhouse aus?
Derzeit sind auf dem Medium hauptsächlich die Early Adopters – also Marketers, Digital Entrepreneurs, Business Owners, Journalisten oder Studenten. Die Debatten sind also hauptsächlich fachlich. Es stellt sich die Frage, wie sich dies ändern wird, wenn sich mehrere Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund und Interessen anmelden.

Eine große Frage ist auch, ob Clubhouse soziale Blasen verstärkt oder genügend Raum für Meinungsvielfalt und Konfrontation bietet. Viele Menschen werden sich nur in Räumen aufhalten in denen sie auf Gleichgesinnte treffen. Das könnte weniger zu Meinungsaustausch und mehr zu Meinungsradikalisierung führen, aber das sehe ich als einen Nachteil aller sozialen Medien.

28.01.2021

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