See-Think-Do-Care Framework oder auch Online Marketing mit Konzept
16. 08. 2021 Autor
Auch wenn es viele Formen von Onlinehandel gibt, verfolgen die meisten identische Ziele: Verkaufen, Konversionsrate und Markenbekanntheit steigern und bestehende Kunden überzeugen, dem E-Shop treu zu bleiben. Im heutigen Artikel werden wir das See Think Do Care-Marketingkonzept untersuchen, welches den Grundstein für deinen Erfolg setzt.
Warum brauchen wir ein Marketingkonzept?
Haben wir kein Konzept und konzentrieren uns nur auf Conversions, vergeuden wir unser Potenzial – denn wir bauen keine Beziehung zu unseren Kunden auf. Denke immer daran, dass es schwieriger ist, einen neuen Kunden zu gewinnen, als einen zufriedenen Bestandskunden von einem erneuten Kauf zu überzeugen.
STDC-Framework -> Nachhaltiges Wachstum deines Online-Geschäfts
In den sozialen Medien finden wir neben Markenprofilen auch E-Shops, deren Beiträge nur wenige Likes, Kommentare oder Shares bekommen. Kurz gesagt, sie erreichen ihr Publikum nicht. Das Problem kann im Kanal liegen, der nicht passend für die Reichweite gewählt wurde. Es ist sehr wichtig, dem Benutzer genau das anzubieten, wonach er sucht und das genau dort, wo er danach sucht.
Zu den bekanntesten Marketingmodellen gehört das See Think Do Care Framework, welches von Avinash Kaushik entwickelt wurde. Seiner Meinung nach gehen die Kundenbedürfnisse weit über den bloßen Wunsch, ein Produkt zu kaufen, hinaus.
Wie der Name des Modells vermuten lässt, unterteilt das Framework das Vorgehen des Nutzers und damit die Online-Marketing-Phase in vier Schritte. Das zentrale Konzept ist hierbei die Customer Journey. Diese bezieht sich auf alle Erfahrungen, die ein Kunde bei der Interaktion mit einem Online-Shop macht.
„Glossar“: Publikumszentrierung: Kunde, Kunde und nochmals Kunde. Lerne deinen Kunden kennen und erkenne, wie du mit ihm kommunizieren kannst – nur so erntest du die Früchte deiner Arbeit in der digitalen Welt.
Dank des See Think Do Care Frameworks können wir unsere Marketingaktivitäten auf die entsprechenden Entscheidungsphasen unserer potenziellen oder bestehenden Kunden ausrichten. Wenn wir beispielsweise einem Neukunden, der gerade überlegt, ob er ein Produkt braucht, eine Landing Page zeigen, die ihn zum Kauf drängt, schrecken wir ihn ab.

1) See
Versetzen wir uns in die Lage des Kunden. Wie sieht der Weg aus, der zur Konversion führt? Zuerst sehen wir das Produkt in den sozialen Medien, bei Freunden, oder vielleicht bringt uns ein älteres Produkt, das wir schon seit vielen Jahren haben, nicht mehr den gewünschten Nutzen. An Phrasen wie „Jetzt kaufen“ sind wir in diesem Stadium sicher nicht interessiert. Es macht für den Händler noch keinen Sinn, die Konversionsrate jetzt schon zu messen. Vielmehr wollen wir unsere Markenbekanntheit steigern. Es lohnt sich beispielsweise, mit Display-Werbung zu arbeiten oder einen Veröffentlichungsplan sowie eine Social-Media-Marketing-Strategie zu erarbeiten. Wir empfehlen den Griff zu nützlichen Tools wie Post Scheduling Apps.

Magda, eine begeisterte Züchterin von Zimmerpflanzen, findet durch eine Anzeige den Weg auf die Website eines kleinen Blumenladens, der sich auf den Verkauf von Kokedama spezialisiert hat. Da sie keine Erfahrung mit dieser Form des Anbaus hat, ist sie sofort von der Idee begeistert. Sie stöbert eine Weile auf der Website, umkreist die Schaltfläche „In den Warenkorb“, entscheidet sich aber letztendlich dazu, die Website wegen des Preises zu verlassen, der höher ausfällt als gewünscht.
2) Think
Es dauert meist eine Weile, bis wir die gefundenen Waren in den Einkaufswagen legen: Erst denken wir über den Kauf nach. Online haben wir die Möglichkeit die Preise bei verschiedenen Händlern zu vergleichen. Wir überlegen, ob wir das Produkt wirklich brauchen. Wir interessieren uns für seine Qualität, Bewertungen und Einsatzmöglichkeiten. In der Denkphase steht das Bedürfnis des Kunden, neue Informationen zu gewinnen, über dem Kaufbedürfnis.
Tipp: Die Denkphase ist genau der Zeitpunkt, zu dem wir den potenziellen Kunden auf andere verwandte Produkte aufmerksam machen können. Hier wissen sie noch nicht genau, was sie kaufen wollen und denken weiter darüber nach. Bei Näherem Interesse zum Thema PPC-Optimierung, schau auf unserem Blog vorbei.

Magda sitzt im Zug und surft im Internet. Sie möchte ihre neue Wohnung komfortabler gestalten. Sie erinnert sich an einige interessante Kokedamas, die sie vor einiger Zeit entdeckt hat, und geht zurück auf die Website des Blumenhändlers. Als sie auf der Suche nach Informationen über die Herausforderungen bei der Aufzucht von Kokedamas ist, findet sie einen Blog mit nützlichen Artikeln. Sie entscheidet sich, den Newsletter zu abonnieren. Sie setzt sogar eines der Kokedama auf ihre Wunschliste – nur für den Fall, dass sie sich für den Kauf eines solchen entscheidet. Sie will sich auch weiterhin über Angebote anderer Verkäufer informieren und sicherstellen, dass sie einen Ort in ihrer Wohnung hat, an dem sie die Pflanze unterbringen kann.
3) Do
Beim nächsten Schritt handelt es sich um den eigentlichen Kauf, die sogenannte „Do“-Phase. Hierauf konzentriert sich die überwiegende Mehrheit der Händler (und oft ausschließlich). Das liegt daran, dass es zu leicht messbaren Konversionen führt, die bei Managern sehr beliebt sind. Darüber hinaus ist die Do-Phase aus geschäftlicher Sicht von entscheidender Bedeutung, da sie finanzielle Belohnungen für unsere Arbeit generieren kann.

Nach einem anstrengenden Arbeitstag möchte sich Magda endlich mit einer schönen Dekoration belohnen. Sie beschließt, dass ein Kokedama genau das Richtige ist. Der Florist überzeugt sie nicht nur anhand des günstigen Preises, sondern auch mit einer benutzerfreundlichen Website. Sie muss ihr Kokedama nicht suchen, da es bereits auf ihrer Wunschliste gespeichert ist. Außerdem erhielt sie für das Abonnieren des Newsletters einen Rabatt von 10 % auf ihren ersten Einkauf. Dank der reibungslosen Abwicklung gibt Magda die Bestellung recht schnell auf. Sie kann aus mehreren Versand- und Zahlungsoptionen wählen, sodass sich die Bestellung sehr einfach und zuvorkommend gestaltet.

4) Care
Was noch? Es wäre schade, wenn der Kontakt mit dem Kunden nach dem ersten Auftrag endet. Daran kann sich eine „Care“-Phase anschließen, in der der Händler seine Kunden mit weiteren Informationen, Tipps oder sogar Anleitungen versorgt, wie diese das gekaufte Produkt optimal nutzen können. Erwäge, in hochwertige Inhalte zu investieren, da sich dies mit hoher Wahrscheinlichkeit auszahlen wird. Schlüsselkonzepte der Betreuungsphase: Cross-Selling & Up-Selling. Perfekte Kundenbetreuung ist eine Selbstverständlichkeit.

Tipp: In der Regel ist es empfehlenswert, einen Benutzer, der mindestens zweimal bei uns gekauft hat, als Stammkunden zu betrachten. Es ist möglich, dass dieser bei einem einmaligen Kauf keine Wahl hatte, oder vielleicht nur ausnahmsweise in unserem Segment gekauft hat. Es zahlt sich aus, sich um die Kunden zu kümmern, die gerne eine Beziehung zu uns aufbauen und langfristig zu uns zurückkehren werden.
Als Magdas Kokedama eintrifft, macht sie ein Foto davon und postet es in ihrer Instagram-Story mit einer Verlinkung auf den Floristen. Dadurch wird ihr Beitrag geteilt, was Magda glücklich stimmt. Dank der interessanten Artikel und Tipps, die sie in ihrem Newsletter erhält, ist sie fest entschlossen, auch ihrer Schwester ein Kokedama zu schenken. Außerdem interessiert sie sich für einen kommenden Wochenend-Workshop zum richtigen Umtopfen von Zimmerpflanzen. Wahrscheinlich wird sie diesen mit einer Freundin besuchen, die auch lernen möchte, ihre Zimmerpflanzen richtig zu pflegen. Schlussendlich wird Magda zu einer rückkehrenden & zufriedenen Kundin.
Letzter Hinweis zum STDC Framework
Es ist wichtig, alle Phasen des STDC-Rahmens abzudecken. Das bedeutet natürlich nicht, dass die Strategie nicht funktioniert, wenn wir nicht alle Kanäle nutzen. Im Gegenteil: Weniger ist mehr. Wähle eine ausgelesene Anzahl an relevanten Kanälen und behandle diese mit der nötigen Sorgfalt und Zeit.
Wie jedes Gebäude, das auf einem soliden Fundament gebaut ist, erfordert auch das Online-Marketing eine richtige und gründliche Strategie. Versuche das „See Think Do Care“-Framework in dein Konzept einzubauen und du wirst sehen, wie dein Online-Geschäft sich weiterentwickelt. Daumen drücken!
PS: Einen sehr nützlichen Vortrag von Avinash Kaushik, dem Schöpfer des See Think Do Care Frameworks, finden Sie auf Digisemester.
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